Fab City
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Fab City Global
Eine weltweite Bewegung

Fab City Global

Die Fab City Global Initiative setzt sich aus der Fab City Foundation, dem Fab City Collective und dem Netzwerk der Fab Cities zusammen. Hamburg ist Teil dieses Netzwerks!

Eine weltweite Bewegung

Die Fab City Foundation ist das juristische Organ der “Fab City Global Initiative”. Ihr steht das Fab City Collective, zusammengesetzt aus sehr aktiven Mitgliedern des Netzwerks, als eine Art Beirat zur Seite.

Die Werte der Fab City Global Initiative werden im Fab City Manifesto beschrieben. Hier werden neben ökologischen und sozialen Werten auch ein starkes Gewicht auf eine Bottom-up Strategie gelegt, d.h. die partizipatorische und menschenzentrierte Struktur wird hier betont. Ein witeres zentrales Element der Gestaltung der Fab City Bewegung ist der Fab City Full Stack Der Fab City Full Stack ist ein Referenzrahmen, der Städten und Regionen dabei hilft, die Herausforderung Fab City zu interpretieren, sie in einem multiskalaren und ökosystemischen Ansatz umzusetzen und ihren eigenen strategischen Aktionsplan zu definieren.

Fab City baut auf den Idealen des Fab Labs – die Konnektivität, Kultur und Kreativität – und skaliert diese auf die Stadt. Somit entsteht ein neues urbanes Modell zur Transformation und Gestaltung von Städten, welche die Herkunft und die Verwendung von Materialien von „Products In Trash Out“ (PITO) auf „Data In Data Out“ (DIDO) wechselt.

Basierend auf dem „DIDO“ Konzept, soll mehr Produktion innerhalb der Stadt entstehen, die Schließung von lokalen Materialkreisläufen und die Erkenntnis von lokalen Bedürfnissen durch lokal geschaffene Anreize sollen gefördert. Importe und Exporte einer Stadt begrenzen sich hauptsächlich in Form von Daten (Information, Wissen, Design, Code).

Das föderative Netzwerk der Fab Cities

Im Zentrum der Fab City Global Initiative steht das Fab City Network. Die Fab Cities sind über ein Aufnahmeverfahren der Fab City Global Initiative beigetreten. Das heutige Netzwerk der Fab Cities besteht aus rund 50 Städten, verteilt über den gesamten Globus, aber mit einer verstärkten Konzentration in Europa. Jede Fab City ist in Ihrer Organisation autonom, aber stellt sich der Herausforderung bis 2054 ihre Produktion lokal umzustellen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Vernetzung der Fab Cities, mittels Aktivitäten, die von der Fab City Foundation organisiert werden, wie z.B. Round Tables, Working Groups, Workshops, Fab City Summit etc. Sie sind, beziehungsweise sollen untereinander föderativ vernetzt werden, das heißt jede Stadt kann Informationen und Daten mit jeder anderen Stadt austauschen, ohne dass ein zentraler Node dazwischen geschaltet ist. Hier setzt das “Fab City OS” an, welches im Rahmen von INTERFACER entwickelt wird.

Das Ökosystem jeder einzelnen Fab City

Eines der zentralen Ziele einer Fab City ist die Unterstützung zur massenhaften Verbreitung von Design und Herstellung, um die Bürger:innen zu befähigen, Veränderungen herbeizuführen, den Klimawandel einzudämmen und die soziale Wirkung digitaler Technologien zu verstärken.

Dafür besitzt jede Fab City ihr eigenes Netzwerk das hier als “Ökosystem” bezeichnet wird. Der Begriff “Ökosystem” leitet sich aus der Biologie ab (Lebensraum mit bestimmten Lebensgemeinschaften) und wird heute aber vermehrt auch in anderen Bereichen genutzt, wie z.B. ein wirtschaftliches Ökosystem (“Business Ecosystem”), das eine dynamische Struktur verschiedenster, lose gekoppelter, sozialer und wirtschaftlicher Akteure ist. Diese bilden ein Netzwerk und interagieren durch gemeinsame Technologien, Sprachen und Institutionen.

Das Ökosystem der Fab Cities setzt sich zusammen aus Mitgliedsorganisationen und Personen, hier als “Communities of Practice” bezeichnet. Die Aufgabe des Ökosystems ist es, die Aktivitäten der Communities zu koordinieren und auf dieser Ebene den Wissens- und Datenaustausch zu organisieren. Diese Organisation findet auf unterschiedlichen Ebenen statt (Digitale Plattformen, Veranstaltungen, Mitgliederversammlungen usw.). Die Organisationen sind in Ihrer internen Struktur unabhängig und haben ihre eigenen Netzwerke.

Um eine Mitgliedsstadt oder Region des Fab City Networks zu werden, ist das potenzielle neue Mitglied verpflichtet, ein Konsortium basierend auf einer zivilrechtlichen Organisation und einem Fab Lab zu gründen. In einem offiziellen Bekenntnis erklärt die Stadt, zusammen mit den Partnern des Konsortiums zu kooperieren, um die festgelegten Ziele zu verfolgen.

Die Communities of Practice aus denen die Ökosysteme bestehen

Die Communities of Practice sind in erster Linie Organisationen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Ausrichtungen, die sich für Themen wie Kreislaufwirtschaft, digitale Manufaktur, lokale Produktion, regenerative Stadtentwicklung usw. interessieren. Was Fab Cities ausmacht, ist das Vorhandensein von Laboratorien (‘labs’) wie Bio-, Fab-, Hack - Labs etc. und Organisationen, die sich z.B. als ein Verein auf Stadtebene organisiert haben. Viele von Ihnen gehören lokalen, nationalen und internationalen Netzwerken an, wie z.B. auf nationaler Ebene dem Verbund offener Werkstätten oder der internationalen FabLab Initiative.

Die Communities of Practice werden als eine praxisbezogene Gemeinschaft von Personen, die ähnlichen Aufgaben gegenüberstehen und voneinander lernen wollen definiert. Die Mitglieder der Communities sind wiederum in erster Linie ihrer Organisation verbunden, ihr Engagement bezüglich der Fab City ist nicht verpflichtend. Das föderative digitale Netzwerk soll ermöglichen, dass die Mitglieder der Communities sich auch städteübergreifend und projektbezogen organisieren können.

Interview mit dem Fab City Gründer Tomas Diez und Raphael Haus vom Fab City Hamburg e.V.